Alltagsengel im Seniorenzentrum St. Elisabeth

„… die Menschheit daran zu erinnern, dass wir die Engel auf dieser Erde sind.“ (Colette Miller)

Vor einiger Zeit wurde ich auf das von der amerikanischen Künstlerin Colette Miller initiierte Global Angel Wings Projekt aufmerksam. Seit 2012 installiert sie auf trostlose Wände, die ihr begegnen, Flügel auf Augenhöhe und ermutigt die Menschen, sich ins Bild zu stellen und zu interagieren. Sie will die Menschheit daran erinnern, dass wir die Engel dieser Erde sind. Inzwischen hat sie in vielen Ländern der Erde Kunstwerke erschaffen. Und an vielen Orten nehmen Menschen ihre Idee auf, gestalten selbst Flügel und inspirieren Menschen.

„… die Menschheit daran zu erinnern, dass wir die Engel auf dieser Erde sind.“ (Colette Miller)

Vor einiger Zeit wurde ich auf das von der amerikanischen Künstlerin Colette Miller initiierte Global Angel Wings Projekt aufmerksam. Seit 2012 installiert sie auf trostlose Wände, die ihr begegnen, Flügel auf Augenhöhe und ermutigt die Menschen, sich ins Bild zu stellen und zu interagieren. Sie will die Menschheit daran erinnern, dass wir die Engel dieser Erde sind. Inzwischen hat sie in vielen Ländern der Erde Kunstwerke erschaffen. Und an vielen Orten nehmen Menschen ihre Idee auf, gestalten selbst Flügel und inspirieren Menschen.

Nicht dass im Seniorenzentrum St. Elisabeth hässliche Wände verschönert werden müssten. Ganz im Gegenteil. Manchmal sind es ja nicht Wände, die uns frustrieren sondern hartnäckige Viren, ein Zuviel an Arbeit, die Beschwernisse des Alters, die aktuellen Krisen und andere persönliche Gründe, die das Leben schwer machen.

Viele Menschen verbinden mit Engeln eine positive Assoziation, nicht nur in der Adventszeit.  Und so starteten wir das Projekt. Nach Los Angeles, Kuba, Frankreich, Australien … nun also Eningen. Nur dass eben nicht Colette Miller die Engelsflügel gestaltete sondern Mitarbeitende des Hauses: Herr Sautter sägte die Flügel aus Holzplatten aus, Frau May bemalte sie so, dass sie zu unserer roten Wand passten und dann konnte es losgehen. Es brauchte immer wieder einen Anstoß und die Einladung, sich fotografieren zu lassen. Sobald die erste Scheu überwunden war, kam es zu netten, witzigen, bewegenden Situationen. Es entstand in kurzer Zeit eine lange Bilderwand mit eindrücklichen Bildern, begleitet von Texten, die zum Nachdenken anregen.

  • Eine Dame aus der Tagespflege fand sofort Gefallen, sie poste, als ob sie den ganzen Tag nichts anderes tun würde. Von ihr gibt es eine herrliche Bilderfolge.
  • An Heilig Abend habe ich eine Tochter mit ihrer Mutter fotografiert, die sichtlich bewegt war, sie beide mit Engelsflügeln zu sehen.
  • Eine Tochter entdeckte ihren Vater an der Bilderwand, lächelnd – wie sie ihn selten erlebt. Sie möchte das Bild unbedingt als Erinnerung haben.
  • Ein Ehepaar, das gemeinsam in die Tagespflege kommt, ließ sich gemeinsam fotografieren, er lächelte schelmisch, sie wirkte glücklich. Was sie wohl bewegt, wenn sie ihr Bild betrachten?
  • Mitarbeitende durfte ich „beflügelt“ festhalten.
  • Und herrlich war das Fotoshooting mit den beiden Clowninnen, die regelmäßig zu uns kommen. Im Alltag ist es oft die rote Nase, die sie zu Engeln macht.

Es bleibt allen selbst überlassen, die Bilder zu deuten. Sich über die schönen Augenblicke zu freuen und zum Nachdenken anregen zu lassen. Wo ist mir so etwas wie ein Engel begegnet? Wo bräuchte ich einen, wo kann ich selbst wie ein Engel begleiten, auch ohne Flügel.

Mich hat das Projekt berührt. Ich sehe in den Bildern Engel des Alltags. Ganz naheliegend können Mitarbeitende Engel ein. Doch auch mit unseren Gästen und Bewohnern begegnen uns manchmal Engel.

Jedenfalls hat die Aktion dem manchmal nicht ganz einfachen Alltag ein wenig Glitzer geschenkt.

 

Sabine Rist

www.colettemiller.com;

de.wikibrief.org/wiki/Colette_Miller

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